Ihre erste Jahreshauptversammlung in digitaler Form hat die Ortsfeuerwehr Adelebsen am 19. Februar absolviert.

Wegen der andauernden Corona-Krise und den daraus resultierenden Einschränkungen war es nicht möglich, persönlich zusammenzukommen. Eine Jahreshauptversammlung sollte dennoch abgehalten werden, um wichtige Weichen für die Zukunft der Ortsfeuerwehr zu stellen sowie alle Mitglieder über aktuelle Themen zu informieren.

Ortsbrandmeister Patrick Wetschera blickte zunächst zurück auf das Jahr 2020. Die erste und leider einzige Veranstaltung im Jahr 2020 war der Feuerwehrball, der mittlerweile eine Tradition darstellt und bisher am jeweils letzten Januar-Wochenende stattfand. Es war die letzte Möglichkeit, gemeinsam mit Mitgliedern und Freunden der Feuerwehr zu feiern, bevor die Corona-Pandemie auch über die Feuerwehr hereinbrach.

Corona-Pandemie stellt die Feuerwehr-Abläufe auf den Kopf

Am 28. Februar erfolgte die erste Info über aufkommende Probleme im Hinblick auf Corona. Anschließend ging alles ganz schnell- am 12. März wurde bereits der gesamte Dienst- und Ausbildungsbetrieb der Feuerwehr im Flecken Adelebsen eingestellt. Ab diesem Zeitpunkt traf man sich unter besonderen Schutzvorkehrungen nur noch im Einsatzfall am Feuerwehrhaus.

In der Folge mussten die Organisationsabläufe innerhalb der Feuerwehr umgestellt werden. Es wurde unter anderem eingeführt, dass sich Kleingruppen in regelmäßigen Abständen um die Instandhaltung von Fahrzeugen und Material kümmerten, um weiterhin die volle Einsatzbereitschaft sicherzustellen.

Auch die Durchführung der Ausbildungsdienste wurde völlig neu organisiert. Statt in Präsenz Ausbildung am Feuerwehrhaus zu betreiben, wurde am 30. März der erste Online-Dienst durchgeführt. Auch auf Gemeinde-Ebene gab es in der Folge Online-Ausbildungen. Diese Dienste erforderten von den beteiligten Ausbildern, selbst Zug-und Gruppenführer der Feuerwehr, eine besondere Vorbereitung.

Nachdem sich die Lage ein wenig entspannt hatte konnte ab Mitte Juni die Präsenzausbildung in Kleingruppen ermöglicht werden. Nun trafen sich unterschiedliche Gruppen mit maximal 10 Personen zeitlich versetzt am Feuerwehrhaus, um Ausbildung zu betreiben. Auch dies bedeutete für die zuständigen Ausbilder einen enormen Mehraufwand, da einzelne Ausbilder durch die Aufteilung in Kleingruppen deutlich mehr Ausbildungen absolvierten als üblich. Ihnen dankte der Ortsbrandmeister für ihr besonderes Engagement im Corona-Jahr 2020.

Corona bedeutete auch im Hinblick auf die Kameradschaft Verzicht. Viele Veranstaltungen, die sonst fester Bestandteil des Feuerwehrkalenders waren, fielen 2020 aus, darunter das Osterfeuer, der Adelheitsmarkt, die Gemeindewettbewerbe sowie der Kameradschaftsabend der Ortsfeuerwehr.

Weniger Einsätze im Jahr 2020

Ein positiver Effekt der Pandemie war zweifelsfrei der Rückgang der Einsatzzahlen. Während im Jahr 2019 noch 47 Einsätze durch die Ortsfeuerwehr Adelebsen abgearbeitet werden mussten, waren es 2020 nur noch 28. Im Vergleich zu den Vorjahren hatten es die Einsatzkräfte hier öfter als zuvor mit Bränden zu tun. Auch Verkehrsunfälle und weitere technische Hilfeleistungen wurden abgearbeitet. Dass die Feuerwehr nicht nur zu Bränden und Verkehrsunfällen ausrückt, zeigen zwei besondere Einsätze des vergangenen Jahres: So retteten die Einsatzkräfte unter anderem ein Pferd aus einem Graben und versorgten die Grundschule nach einem Rohrbruch mit Wasser.

Erfreuliche Entwicklung bei den Mitgliederzahlen

Im Jahr 2020 entwickelte sich die Zahl der Mitglieder in der Ortsfeuerwehr positiv. Erfreulich war dabei insbesondere, dass 5 neue Eintritte in die Einsatzabteilung verzeichnet werden konnten. Neben einem Übertritt aus der Jugendfeuerwehr entschieden sich auch 4 Quereinsteiger für den Dienst bei der Feuerwehr.

Wechsel in der Führung der Ortsfeuerwehr

Während der Jahreshauptversammlung wurden zudem wichtige personelle Veränderungen in der Führung der Ortsfeuerwehr verkündet.

Andy Rausch, der viele Jahre die Funktion des Zugführers innehatte, übergab das Amt an Frank Benecke. Er wurde bei der Versammlung als neuer Zugführer ernannt.

Darüber hinaus musste auch das Amt des stellvertretenden Ortsbrandmeisters neu besetzt werden. Andreas Freerk hatte seiner Amtszeit entschieden, diesen Posten nach Ablauf seiner Amtszeit in andere Hände zu legen. Im Vorfeld der Jahreshauptversammlung war bereits eine Briefwahl durchgeführt worden, dessen Ergebnis am Morgen vor der Jahreshauptversammlung im Rathaus ausgezählt wurde. Ohne Gegenstimme wurde Nico Wabbersen zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Er war in den vergangenen Jahren Jugendfeuerwehrwart. Nach seiner Wahl muss ihn nun der Rat des Flecken Adelebsen noch offiziell in seinen neuen Posten berufen.

Neuer stellvertretender Ortsbrandmeister: Nico Wabbersen

Andreas Freerk und Andy Rausch aus den bisherigen Ämtern verabschiedet- Dank für ihr Engagement

Sowohl Ortsbrandmeister Patrick Wetschera als auch Gemeindebrandmeister Thomas Wille dankten im Anschluss dem bisherigen Zugführer Andy Rausch und dem bisherigen stellvertretenden Ortsbrandmeister Andreas Freerk für die hervorragende Arbeit in den vergangenen Jahren. Beide haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Feuerwehr Adelebsen heute so gut ausgebildet ist und so gut zusammenhält, wie es derzeit der Fall ist. Glücklicherweise bleiben beide der Ortsfeuerwehr weiterhin erhalten: Andreas Freerk wird zukünftig das Amt des stellvertretenden Zugführers übernehmen, Andy Rausch wird als Gruppenführer tätig sein.

Neuer Jugendfeuerwehrwart ernannt

Durch das Ausscheiden von Nico Wabbersen aus dem Amt des Jugendfeuerwehrwartes war auch diese Funktion neu zu besetzen. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr war bereits Maximilian Sprenger zum neuen Jugendfeuerwehrwart gewählt worden. Er wurde bei der Jahreshauptversammlung offiziell ernannt. Sein Stellvertreter Sven Freerk wurde im Amt bestätigt.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung dankte Ortsbrandmeister Patrick Wetschera allen Mitgliedern vor allem dafür, dass den besonderen Herausforderungen durch die Corona-Krise professionell begegnet wurde. Die geltenden Einschränkungen bedeuten auch, dass die in der Feuerwehr so wichtige Kameradschaft nicht gelebt werden kann. Durch den Ausfall von fast allen Veranstaltungen waren Zusammenkünfte in einem “lockeren Rahmen” fast nie möglich gewesen. Dennoch ist der Zusammenhalt innerhalb der Feuerwehr immer noch groß und bei jedem Einsatz spürbar. Alle Mitglieder freuen sich schon darauf, nach einer Entspannung der Situation auch wieder einmal persönlich zusammenzukommen.