22.09.18 | Gefahrgut, Spüren und Messen, Chemikalienschutzanzüge: Eine Umfangreiche Ausbildung stand am vergangenen Wochenende auf dem Plan. Die sogenannte Blechkutten-Ausbildung, die einmal im Jahr stattfindet, verlangte den Einsatzkräften wieder einmal einiges ab. Nachdem die Ausbildung, die an 2 Tagen stattfindet, in den vergangenen Jahren mit dem Schwerpunkt „Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen“ abgehalten worden war, ging es in diesem Jahr um das Thema Gefahrgut. Auch weitere Ortsfeuerwehren des Flecken Adelebsen nahmen daran teil.

Bereits am Freitagabend gab es einen Theorieunterricht, indem es unter anderem um Kennzeichnung von Gefahrstoffen, den Umgang mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahren und um die Organisation eines Gefahrguteinsatzes ging. Dieser Theorieunterricht war die Grundlage für das, was am folgenden Samstag praktisch geübt wurde. 
Der Samstag begann mit einer Stationsausbildung, bei der die Teilnehmer verschiedene Herausforderungen zu meistern hatten und dabei vorallem den Umgang mit der entsprechenden Ausrüstung üben könnten. Bei diesen Stationen wurden folgende Aufgaben bewältigt:

  • Messen von Gefahrstoffen mithilfe verschiedener Messgeräte
  • Aufbau einer Dekontaminationsstelle, in der Einsatzkräfte und Verletzte, die mit Gefahrstoffen in Kontakt gekommen sind, gereinigt werden können.
  • Abdichtung von Leckagen und Verhinderung der Ausbreitung eines Stoffes zum Beispiel durch Abdichten von Einläufen
  • Rettung eines Verunfallten unter Chemikalienschutzanzug

Nachdem die Stationsausbildung abgeschlossen war und alle Einsatzkräfte sich beim Mittagessen gestärkt hatten, stand am Nachmittag eine Abschlussübung auf dem Plan um das Gelernte realitätsnah anzuwendenAuf dem Gelände des Solarparkes gab es folgende angenommene Lage: Bei Verladearbeiten auf dem Gelände wurde ein Container mit einer gefährlichen Flüssigkeit beschädigt. Die Mitarbeiter der entsprechenden Firma entfernten sich aus dem Gefahrenbereich, konnten aber nicht mehr sagen, um welchen Stoff es sich handelt. In der Hektik hinterließen Sie die Ladepapiere auf dem Container. Die daraufhin herbeigerufenen Einsatzkräfte gingen mit Chemikalienschutzanzügen zu dem Container vor, um die Lage zu erkunden und Messungen vorzunehmen. An die Einsatzleitung wurden Messergebnisse und der Inhalt der Warntafeln sowie der Ladepapiere weitergegeben. Das Ergebnis der Erkundung war die Erkenntnis, dass sich in dem Container Ameisensäure befindet. Parallel zur Arbeit des 1. Trupps wurde die Dekontaminationsstelle aufgebaut und der Sicherheitstrupp ging in Bereitschaft. Genau dieser Sicherheitstrupp wurde kurze Zeit später gebraucht, als ein Feuerwehrmann verunglückte (Auch Teil der Übung). Dieser war gerade dabei, mit seinem Trupppartner Einläufe abzudichten, als der Kreislauf versagte. Schnell wurde er von seinen Kameraden gerettet und zur Dekontaminationsstelle gebracht, wo er dem Rettungsdienst hätte übergeben werden können

Nach Ende der Übung zeigten sich alle Ausbilder zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. Auch der Adelebser Ortsbürgermeister und stellvertretende Gemeindebürgermeister Kurt Prutschke sowie der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael von Minden hatten sich ein Bild von der Übung gemacht und zeigten sich beeindruckt. Sie dankten den Einsatzkräften für die Bereitschaft, einen solchen Einsatz jederzeit zu bestreiten. 

Bei der Ausbildung waren wir auch in diesem Jahr wieder auf Hilfe angewiesen. Wir danken ganz besonders unseren Unterstützern, darunter der 3u-Holding, auf dessen Gelände wir die Übung absolvierten, Hans Borchert, der uns im Rahmen der Stationsausbildung sein Grundstück zur Verfügung stellte und der Feuerwehr Hann Münden für die Bereitstellung einer speziellen Übungsanlage.